Das Auge isst mit. Und wer Kochkurse für seine Kochschule verkaufen möchte, der sollte dabei auch das Essen abbilden, dass der Teilnehmer kochen und essen wird.
Nun steht man vor folgender Frage: Fotos kaufen oder Fotos selber machen?
Fotos kaufen — der Vorteil ist natürlich die Bequemlichkeit. Es gibt viele Portale wie shutterstock, pixabay und unsplash auf denen man Fotos in Hülle und Fülle bekommt.
Der Nachteil ist, dass man für unkonventionelle Gerichte nur schwer Fotos bekommt. Außerdem ist es natürlich nicht so authentisch wie eigene Fotos abzubilden. Man möchte dem Teilnehmer natürlich ein Bild bieten, was so nah wie möglich an das Essen ran kommt, was später im Kochkurs auf den Tellern landet.
Fotos selber machen — ist natürlich am Besten, das können aber nur ausgebildete Profi Fotografen, die viel zu teuer für dich sind.
Ne, ist nur Spaß. Im folgenden zeige ich, wie ich diese Fotos gemacht habe.
Mein Equipment:
Stativ groß
Tageslicht Lampe
weißer Schirm
Led Spot
Google Pixel 2
… und wo ist die teure Spiegelreflex Kamera!?
Die gibt es nicht! Du hast richtig gelesen. Ich mache die Fotos mit einem Smartphone. Das Google Pixel 2 bekommt man gebraucht momentan für 150€. Damit hast du eine Auflösung von 12 Megapixel. Eine Durchschnittliche Spiegelreflex Kamera, die ein paar Jahre alt ist, hat meistens 10 Megapixel. Das reicht also lange aus. Außerdem hat das Fotografieren mit dem Smartphone den Vorteil, dass man die Fotos direkt bearbeiten und auf Instagram, Facebook etc teilen kann.
Viel wichtiger als dein Equipment ist deine Belichtung und deine Bildsprache. Ich habe 3 Lichtquellen. Das Licht in der Kochschule, eine Tageslichtlampe von rechts und einen kleinen LED Spot, den ich so stelle, wie ich ihn gerade brauche.
Vor die Tageslichtlampe kommt noch mein weißer Schirm um das Licht diffus zu machen.
Mit Bildsprache meine ich zum Beispiel den Winkel, aus dem ich das Foto mache und wie ich das Foto nachbearbeite. Ich finde es schön nicht nur das Essen zu fotografieren, sondern einen Teil der Kochschule mit aufs Foto zu bringen. Somit sieht der Betrachter gleich, dass es sich wirklich um ein Essen handelt, das aus Kochschule kommt.
Fotografieren ist dem Kochen sehr ähnlich. Brauchst du eine 100.000€ Küche um ein leckeres Steak zu braten? Nein!
Man muss aber auch wissen, wo die Grenzen sind. Kannst du mit einer Pfanne und einem Bunsenbrenner ein 7 Gänge Menü aus der Molekularküche nach kochen? Nein!
So kann ich mit diesem Equipment auch keine Nahaufnahmen machen, da die Linse für Makroaufnahmen nicht geeignet ist. Ich kann auch die Tiefenschärfe nicht so genau einstellen, wie mit einer Profi Kamera.
Aber es reicht aus für das was ich brauche…
Hier ist noch ein Video, das mir sehr geholfen hat, Food Fotografie besser zu verstehen.